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MIDI

MIDI (Musical Instrument Digital Interface) ist aus der Tontechnik seit langem fast genauso wenig wegzudenken wie Sprache aus der Kommunikation. Denn im Grunde ist MIDI auch nichts anderes: die Basis für den Informationsaustausch zwischen Computer, elektronischen Instrumenten und sonstiger Hardware. Anfangs, also in den frühen Achtzigern, wurde das MIDI-Protokoll entwickelt, um unterschiedliche Synthesizer miteinander zu "koppeln" (hintereinander zu schalten) und so mit einer einzigen Tastatur mehrere Synthies bedienen zu können.

Das sorgte nahezu für eine Revolution. Tausende von Geräten verschiedenster Hersteller wurden mit derselben Spezifikation (MIDI 1.0, ursprünglich an eine bestimmte Hardware-Implementierung gebunden) und denselben Bauteilen (MIDI Out, MIDI In, MIDI Thru) ausgestattet. Diese Geräte können seitdem unter Verwendung eines MIDI Kabels in derselben Sprache miteinander "sprechen". Wichtig nochmal zum Verständnis: MIDI ist kein Audio, sondern es handelt sich um reine Steuerbefehle.

Ursprünglich auf Synthesizer und Keyboards beschränkt, führte natürlich die Entwicklung der Computertechnologie zu nahezu unbegrenzten Möglichkeiten und enormen Weiterentwicklungen. Profis programmieren sich beispielsweise inzwischen ihre komplette Sound-Kulisse auch über MIDI, unter Einbeziehung einer digitalen Schnittstelle, z.B. einer DAW (Digital Audio Workstation).
Dank der Erweiterung des vergleichsweise "alten" Protokolls MIDI 1.0 auf MIDI 2.0 (neues Universal MIDI Packet-Format) im Jahr 2020 funktioniert MIDI übrigens inzwischen bei modernen Geräten auch z.B. über USB oder Ethernet.

Auch wenn die Entwicklung manchmal kritisch beäugt wird und jede(r) Musiker/in und Tontechniker/in eigene Vorlieben haben soll - MIDI an sich bedeutet ein vielfältiges Lösungsspektrum auf und neben der Bühne, im Tonstudio und am Rechner daheim.