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Folienschirm

Ein entscheidender Bestandteil im Inneren eines Kabels ist die Schirmung. Unterschiedliche Arten von Schirmen dienen im Wesentlichen dazu, die Signalleiter vor Störeinflüssen von außen (elektrische und/oder magnetische Felder) zu schützen. Sie optimieren also die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) des Kabels und sorgen für eine möglichst störungsfreie Signalübertragung.

Die wichtigsten Schirmungsarten sind Folienschirm, Wendelschirm und Geflechtschirm.

Der Folienschirm besteht meist aus einer Kunststoff-Folie, die außen mit Aluminium beschichtet und innen blank ist (man spricht auch von alukaschierter Folie). Sie bedeckt die Innenleiter i.d.R. auch bei kleinen Biegeradien zu 100 Prozent und hat den Zusatznutzen, das Kabel mechanisch zu stabilisieren. Auch eine Beschichtung mit anderen Metallen, wie Kupfer, ist möglich.

Die Folie wird entweder um den/die Leiter gewickelt oder gelegt (längs in Laufrichtung) und gegebenenfalls noch verklebt oder verschweißt.
Wichtig ist hier auch die sog. Beilauflitze, eine nicht isolierte Litze mit geringem Querschnitt, die unter dem Schirm verläuft und den Schirm erdet bzw. über den Steckverbinder anschließt.

Folienschirmungen werden gerne im Hochfrequenzbereich eingesetzt, da sie hier je nach Material und Stärke die bestmöglichen Schirmungseigenschaften gegen die o.g. elektromagnetischen Felder aufweisen. Mit 60 bis 65 dB haben Folienschirme einen guten Dämpfungswert.

Folienschirmungen werden prinzipiell in Kabeln verwendet, bei denen es nicht auf die größtmögliche Kabelflexibilität ankommt, denn verständlicherweise weist eine vollumfassende Folie, die wie ein Rohr wirkt, nicht so gute mechanische Eigenschaften auf, wie eine Wendel- oder Geflechtschirmung. Unter starker mechanischer Belastung könnte ein Folienschirm auch brechen, daher greift man in der Entwicklung auch auf andere Schirmungsarten zurück, wenn es um Faktoren wie Flexibilität bis hin zur Schleppkettentauglichkeit geht.