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Power over Ethernet - PoE

Im Zusammenhang mit dem Thema Datenübertragung über Netzwerkkabel findet sich häufiger die Abkürzung „PoE“. PoE steht für Power over Ethernet. Wie der Name schon sagt, geht es um die Möglichkeit, über ein (PoE fähiges) Ethernet Kabel entsprechende netzwerkfähige Geräte (sog. PSE-Geräte = Power Sourcing Equipment) sowohl mit Daten als auch mit Strom zu versorgen.

Die Vorteile sind hier unter anderem:

  • man braucht für die Strom- und Datenübertragung nur ein Kabel, spart also Kosten in der Anschaffung und im Betrieb.
  • auch die Installation wird ggf. kostengünstiger und einfacher, da idealerweise nicht extra Stromleitungen verlegt werden müssen. Man spart also Platz und Material.
  • (aktive) PoE-fähige Endgeräte brauchen keine Netzteile oder Batterien mehr, denn das entsprechende Datenkabel übernimmt die Stromversorgung gleich mit.

Power over Ethernet kommt für Endgeräte zum Einsatz, die wenig Leistung benötigen. In der Veranstaltungstechnik lassen sich beispielsweise schon PoE-fähige Netzwerkswitches, Touchpanels, Kameras, Camera Controller oder PoE-Splitter entsprechend über PoE Datenkabel mit Strom versorgen. Interessant sind hier auch sogenannte PoE-Injektoren: hierbei handelt es sich um Adapter, die eingesetzt werden, um PoE Fähigkeiten - durch Verbindung mit dem entsprechenden Netzwerkkabel - zu nicht-PoE-fähigen Switches hinzuzufügen. So werden einfach und kostengünstig bestehende Netzwerke PoE-fähig gemacht.

Die verfügbare Spannung sowie Leistung wird in PoE-Standards unterteilt:

  • PoE (802.3af-2003) - Ausgangsspannung: 36-57V (DC) - Leistung am Endgerät max. 12,95W
  • PoE Plus (802.3at-2009) - Ausgangsspannung: 42,5-57V (DC) - Leistung am Endgerät max. 25,5W
  • 4-paar PoE (802.3bt-2018) - Ausgangsspannung: 42,5-57V (DC) - Leistung am Endgerät 40, 51, 62, 71W

Die größte Herausforderung für Power over Ethernet Leitungen: je mehr Strom fließt, desto mehr Wärme wird durch den höheren Widerstand erzeugt. Um diesem physikalischen Aspekt möglichst entgegenzuwirken, ist die Wahl des "richtigen" Ethernetkabels ausschlaggebend.

Es gibt verschiedene Faktoren für PoE-fähiges Datenkabel. Diese sind unter anderem: Schirmung, Kabellänge, Art der Verdrillung, Leiterquerschnitt sowie Aufbau (Litzen oder massiver Leiter).

  • PoE-fähige Datenkabel haben i.d.R. eine sog. F/UTP-Schirmung, also 4 verdrillte Paare, die alle zusammen von einem Schirm umgeben sind, denn so kann die Wärme am besten abgeleitet werden
  • Datenkabel mit einem höheren Leiterquerschnitt (niedriger AWG -Wert) führen durch einen geringeren Leitungswiderstand zu niedrigeren Temperaturen und geringerem Energieverlust.
  • Ein massiver Kupferdraht ermöglicht höhere Leistung als ein Litzenaufbau: dies schränkt jedoch die Flexibilität des Kabels ein. 

Ethernetkabel, die diese Features beinhalten und somit sehr gut für Power over Ethenet eingesetzt werden können, sind z.B. die Cordial Meterwaren CCAT 7A LONG-RUN und CCAT 6A INST-FRNC sowie das Multicore für Daten CCAT 7A QUAD.

Im Bereich der LAN Verkabelung ist Power over Ethernet inzwischen eine fixe Größe. Auch in der Veranstaltungstechnik hält PoE immer mehr Einzug und findet stetig wachsende Beachtung, gerade auch durch den Einsatz der entsprechenden Switches, Splitter und Injektoren sowie deren stetige Weiterentwicklung. Und auch digitales Equipment im MI Bereich könnte prinzipiell in näherer Zukunft mehr und mehr über entsprechende Datenkabel mit Strom versorgt werden.